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Ofenplatte "Erlkönig"

Museum für Sepulkralkultur Sterben, Tod, Bestattung, Trauer, Gedenken [M 2008/11]
Ofenplatte "Erlkönig" (Museum für Sepulkralkultur CC BY-NC-SA)
Provenance/Rights: Museum für Sepulkralkultur / Susanne Grieser/Ulrike Neurath (CC BY-NC-SA)
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Description

Ofenplatte, gestaltet im Stil eines Scherenschnitts. Sie zeigt den Tod als Sensenmann, der ein kleines Kind in Händen hält und mit diesem davoneilt. Im Hintergrund ist ein schnell davonreitender Mann - der Vater des Kindes - zu sehen. Rechts sind Bäume stilisiert, deren Formgebung den peitschenden Wind visualisieren. Auf der Rückseite, oben, ist die Platte mit der Signatur "Prof. Walter Hege Naumburg a. S." versehen.

Die 1782 von Johann Wolfgang von Goethe (1749-1832) verfasste Ballade "Der Erlkönig" handelt von einem nächtlichen Ritt eines Vaters mit seinem Sohn. Der Ritt führt die beiden durch einen Wald, es stürmt. Das Kind glaubt, den „Erlkönig“* – eine Metapher für den „Tod“ –, dessen Schweif und Krone in der Finsternis erkennen zu können. Es scheint, als habe die Natur magische Kräfte entfaltet, indem sie ein gespenstisches Wesen entsendet, das das Kind zunehmend bedrängt und es in Panik versetzt. Obwohl es auch den Vater graust, versucht dieser sein Kind zu besänftigen, indem er dessen Halluzinationen mit rationalen Erklärungen begegnet. Schon bald muss er jedoch feststellen, dass die Furcht seines Kindes berechtigt war, denn als er endlich den Hof erreicht, ist sein Kind längst tot.

Wer reitet so spät durch Nacht und Wind?
Es ist der Vater mit seinem Kind.
Er hat den Knaben wohl in dem Arm,
Er faßt ihn sicher, er hält ihn warm.

Mein Sohn, was birgst du so bang dein Gesicht?
Siehst Vater, du den Erlkönig nicht!
Den Erlenkönig mit Kron' und Schweif?
Mein Sohn, es ist ein Nebelstreif.

Du liebes Kind, komm geh' mit mir!
Gar schöne Spiele, spiel ich mit dir,
Manch bunte Blumen sind an dem Strand,
Meine Mutter hat manch gülden Gewand.

Mein Vater, mein Vater, und hörest du nicht,
Was Erlenkönig mir leise verspricht?
Sei ruhig, bleibe ruhig, mein Kind,
In dürren Blättern säuselt der Wind.

Willst feiner Knabe du mit mir geh'n?
Meine Töchter sollen dich warten schön,
Meine Töchter führen den nächtlichen Reihn
Und wiegen und tanzen und singen dich ein.

Mein Vater, mein Vater, und siehst du nicht dort
Erlkönigs Töchter am düsteren Ort?
Mein Sohn, mein Sohn, ich seh'es genau:
Es scheinen die alten Weiden so grau.

Ich lieb dich, mich reizt deine schöne Gestalt,
Und bist du nicht willig, so brauch ich Gewalt!
Mein Vater, mein Vater, jetzt faßt er mich an,
Erlkönig hat mir ein Leids getan.

Dem Vater grauset's, er reitet geschwind,
Er hält in den Armen das ächzende Kind,
Erreicht den Hof mit Mühe und Not,
In seinen Armen das Kind war tot.

*Das Thema der Ballade stammt aus dem Dänischen, wobei der Begriff „Erlkönig“ das Ergebnis eines Übersetzungsfehlers sein soll und als „Elfenkönig“ hätte übersetzt werden müssen.

Material/Technique

Metall; Kunstguß

Measurements

31 x 25 x 1 cm (LxBxT)

Museum für Sepulkralkultur

Object from: Museum für Sepulkralkultur

Das Museum für Sepulkralkultur ist eine Einrichtung, die sich – analog zum lateinischen Begriff „sepulcrum“ (Grab, Grabstätte) – den sog. Letzten...

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